LEGO Star Wars™ AT-ST™-Räuber REVIEW | Set 75254

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LEGO Star Wars™ AT-ST™-Räuber REVIEW | Set 75254 | von Hans Burkhard Schlömer | aus 2019 | 4 Minifiguren | 540 Teile | 24 Teile beklebt | Keine Drucke | Gewicht: 390 g | 199 Bauschritte | 4 Bauabschnitte

Einleitung und Kontext

Der AT-ST™-Räuber war das erste Set von LEGO für die damals neue Serie “The Mandalorian”. Das Set erschien am 4. Oktober 2019, etwa einen Monat vor dem Start der Serie.

Das Set enthält keine Spoiler, aber bei den Minifiguren musste ein Kompromiss gemacht werden. Dazu später mehr.

Der Räuber stellt einen AT-ST dar, der sich nicht mehr im Besitz des Imperiums befindet, sondern einer klatooinianischen Gang. Das Ganze spielt in Episode 4: “Sanctuary”.

Die Kontroverse

Das Set sorgte kurz vor dem EOL unter LEGO-Sammlern noch einmal für Aufsehen, da die Minifigur von Carasynthia Dune zu einer echten Rarität zu werden schien. Hintergrund war ein Streit zwischen Disney und der Schauspielerin Gina Carano. Zum einen war klar, dass Cara Dune aus der Serie verschwinden würde, zum anderen konnte man vermuten, dass LEGO auch in ihrer verbleibenden Zeit in der Serie von weiteren Minifiguren absehen würde.

Das Set war zeitweise durch den Kaufrausch immer mal wieder ausverkauft und die Minifigur wurde zu absurden Preisen gehandelt. Insgesamt war es aber ein ziemlicher Sturm im Wasserglas. Heute liegt sie wieder unter sieben Euro und auch das Set liegt noch bei einigen Händlern, obwohl LEGO es schon seit über einem Jahr nicht mehr herstellt.

Tatsächlich erschien die Figur auch noch einmal im Imperial Light Cruiser. Heute ist sie nicht einmal die wertvollste Figur in dem Set. Dazu kommen wir aber jetzt.

Minifiguren

Die wertvollste Figur in dem Set ist Din Djarin selbst, der hier in seiner Durasteel Rüstung enthalten ist. Diese Variante gab es sonst nur noch im The Mandalorian™ – Transporter des Kopfgeldjägers und in einer verbesserten Version in der The Razor Crest.

Kenner der Serie werden sich natürlich fragen, wieso Mando noch in seiner alten Rüstung ist. In Episode 4 war er bereits in Beskar unterwegs. Man kann hier nur spekulieren. Entweder wusste LEGO so früh noch nichts davon oder man wollte bewusst auf Spoiler verzichten.

Die Figur selbst hat einen Stoffumhang, einen bedruckten Torso, Hüften und Arme sowie den typischen Helm, bei dem LEGO allerdings den schwarzen Mittelstreifen immer etwas zu dick druckt. Armdrucke sind hier leider nicht zu finden, das gab es nur in der The Razor Crest.

Carasynthia ‘Cara’ Dune ist von dem beschriebenen Bohei mal abgesehen, eigentlich eine recht unspektakuläre Figur. Aber auch hier wurden die Hüften, neben Beinen und Torso, bedruckt.

Die beiden Klatooinian Raider gefallen mir fast am besten, sind sie doch auch in einem Fantasy Setting ganz gut zu gebrauchen. Bessere Orks gibt es von LEGO sonst kaum. Der Kragen der einen Minifigur kennen wir sonst nur aus den Marvel Ultron Minifiguren, wie etwa im Hulkbuster Rettungsmission.

Anleitung und Bauerfahrung

Der Bau geht LEGO -typisch zügig voran. Wir bauen zunächst die Plattform des Cockpits. Einige bunte Teile gehören da auch schon dazu, auch werden die ersten Sticker angebracht. Die Mechanik, um das Cockpit später auf der Plattform drehen zu können, ist simpel. Zwei Achsen, zwei Zahnräder, fertig.

Das Cockpit selbst wird dann im zweiten Bauabschnitt in seiner Grundstruktur gebaut. Hier liegt die größte Schwäche des Sets: Es gibt einige bunte Teile in sehr wilden Farben. Statt rot, wie in der Plattform, welches immerhin zu den Beinen später passt, kommt jetzt grün und gelb dazu. Zusammen mit den blauen Pins sieht das wild aus und wird auch später im Inneren gut zu sehen sein.

Davon ab haben wir einen Blaster Halter in Form einer 1x2 Plate Modified, einen Sitz für den Piloten und eine Konsole. Letzteres ist leider nur beklebt und kein Druck. Das ist ärgerlich. Dass nur eine Minifigur Platz findet, kann ich hingegen verschmerzen. Es ist ein kleines Spielset, welches sich deutlich unter Minifiguren-Maßstab bewegt. Da müssen Kompromisse gemacht werden.

Im dritten Bauabschnitt werden die Beine gefertigt. Die gefallen mir gut, sind allerdings konstruktiv dem Vorgänger AT-ST™ Walker sehr ähnlich. Das bedeutet auch, dass LEGO auch weiterhin keinen Weg gefunden hat, die Beine beweglich zu machen. Zwar sind sie oben beweglich angeschlagen, das erlaubt aber keinerlei Posen, da die Füße statisch sind. Dieser Läufer kann nicht laufen. Als jemand, der auch schon lange den AT-AT im Haus hat, bin ich darüber aber auch nicht traurig. Die beweglichen Gelenke leiern nach kräftigem Bespielen nämlich auch mal gerne aus und müssen erneuert werden. Das kann hier nicht passieren.

Im vierten Bauabschnitt schließen wir dann das Cockpit. Mich hat überrascht, wie dick die Seitenwände sind. Fünf Lagen Plates und Tiles wirken recht wuchtig. Da fragt man sich doch, ob ein filigraneres Design nicht doch zwei Minifiguren ermöglichen könnte.

Design

Wenn er so dasteht, erkennen wir die starke Ähnlichkeit zum Vorgänger AT-ST™ Walker von 2016. Ob man diese abgewandelten Modelle mag, die nicht mehr dem imperialen bzw. republikanischen Einheitsgrau entsprechen, ist natürlich Geschmackssache. Ich persönlich komme wie beim Captain Rex's AT-TE auch schon sehr gut damit zurecht. Zum Army Building eignen sich diese Fahrzeuge natürlich nicht. Das gilt auch für die Minifiguren natürlich.

Ich finde das Modell optisch sehr gelungen. Gerade das Farbensemble macht es spannend und abwechslungsreich. Neben dem auffälligen Braun und Rot gefällt mir aber gerade auch das Cockpit in Dunkelgrau sehr gut.

Es ist aber auch ein sehr Sticker-lastiges Set. Ich bin kein Freund davon, ich kann mir aber gut vorstellen, dass dieses Set ohne Sticker nicht funktioniert hätte.

Hauptproblem nach meinem Dafürhalten ist der Innenraum des Cockpits. Zu grobschlächtig, das Grün stört und die Konsole sollte wirklich ein Druck sein.

Einschätzung und Fazit

Der AT-ST™-Räuber ist auch 15 Monate nach dem Auslaufen noch immer unter dem UVP erhältlich. Trotzdem ist er aktuell teurer als der Nachfolger AT-ST™ auf Hoth, welcher auch besser für das Army-Building geeignet ist. Trotzdem könnte jetzt noch einmal eine gute Gelegenheit sein, sich eines von nur zwei Sets aus dieser frühen Mando-Phase zuzulegen. Ob “The Mandalorian” jemals den Kultstatus haben wird, dass LEGO hier immer wieder mal Sets auflegt, ist jetzt noch nicht klar. Bis auf weiteres erwarte ich nicht, dass wir pausenlos neue Razor Crests bekommen werden, à la X-Wing.

Ich finde auch, dass das extravagante Design und die ungewöhnlichen Minifiguren gerade auch diesen Räuber sehr attraktiv machen. Das Design seiner Beine gefällt mir besser als beim Nachfolger. Bei diesem hat LEGO allerdings den Innenraum deutlich besser hinbekommen.

👉 Erwähnte Sets
LEGO Star Wars™ Imperial Light Cruiser™ (75315)
LEGO Star Wars™ The Mandalorian™ – Transporter des Kopfgeldjägers (75292)
LEGO Star Wars™ The Razor Crest™ (75331)
LEGO Hulkbuster Rettungsmission (76031)
LEGO Star Wars™ AT-ST™ Walker (75153)
LEGO Star Wars™ AT-AT™ (75288)
LEGO Star Wars™ Captain Rex's AT-TE™ (75157)
LEGO Star Wars™ AT-ST™ auf Hoth (75322)

Danke fürs Lesen!