LEGO Star Wars™ Boba Fetts Starship™ REVIEW | Set 75312

LEGO Star Wars™ Boba Fetts Starship™ REVIEW | Set 75312 | aus 2021 | 2 Minifiguren | 593 Teile | 9 Teile beklebt | Ein Teil bedruckt | Gewicht: 420 g
Einleitung und Kontext
Das Schiff des Kopfgeldjägers Boba Fett, die Slave I, hatte schon unzählige Auftritte in den verschiedenen Star Wars -Reihen. Eingeführt zunächst mit einem kurzen Auftritt in Star Wars: Episode V – The Empire Strikes Back, hatte sie vor allem als Schiff von Jango Fett viel Screentime in Star Wars: Episode II - Attack of the Clones. Sie ist ein Firespray-31-class Patrol and Attack Craft und wurde hergestellt von Kuat Systems Engineering, die auch den A-wing Starfighter gebaut haben.
LEGO hat schon einige Varianten des Schiffes als Produkt herausgebracht. Schon im Jahr 2000, in den Anfangstagen von LEGO- Star Wars , ging es los mit der Slave I. Mit regelmäßigen Neuauflagen ging es weiter. Nach drei weiteren Spielsets 2002, 2006 und 2010, kam dann für viele wohl der Höhepunkt mit der UCS Slave I. Diese hatte fast 2000 Teile und gilt neben dem Imperial Shuttle sicher als eines der besten Kleinschiffe in der UCS -Serie.

Was allerdings im Jahr 2019 auch nochmal kam, war mit der Slave I™ – 20 Jahre LEGO ein weiteres Spielset. Dieses erhöhte die Teileanzahl von vorher um die 550 Teile auf über 1000. Ich hole hier auch deswegen so weit aus, da es einige Stimmen gab, die unsern heutigen Protagonisten Boba Fetts Starship kritisierten, da im Vergleich zum Vorgänger geschrumpft wurde. Das stimmt zwar, das Set ist aber trotzdem größer als die vier Spielsets dieses Schiffes davor. Eine andere Betrachtungsweise kann daher sein, dass LEGO eher zu den Wurzeln zurückkehrt und hier eben mal nicht einen noch größeren und teureren Nachfolger präsentiert.
Verwunderlich ist da schon eher, dass LEGO das Set zum ersten Mal nicht nach dem Namen des Schiffes benannt hat. In Anbetracht dessen, wie problematisch der Name aber nun einmal ist, kann ich die Entscheidung gut nachvollziehen.
Jetzt schauen wir uns Schiff und Minifiguren aber an.
Minifiguren
Boba Fett selbst wurde mit diesem Set neu eingeführt. Die Figur hat eine Dark Green lackierte Panzerung, die dem Aussehen in The Book of Boba Fett entspricht. Aus mir unverständlichen Gründen hat LEGO sich aber dagegen entschieden, einen passenden Helm zu machen. Dieser ist weiterhin Sand Green. Das ist tatsächlich eine der größten Schwächen des Gesamtpakets. Es ist nur ein kleiner Helm, aber er stört die Immersion doch immens. Meine Kinder, selbst große Star Wars Fans, haben allerdings kein Problem damit. Da sie die Hauptzielgruppe des Sets sind, ist das vielleicht nicht ganz unwichtig.

Beim Jet pack sieht es nicht besser aus, auch hier die falsche Farbe. Dazu stellt sich langsam die Frage, ob zur Abgrenzung zu Din Djarin nicht auch ein neues Teil angeraten wäre, bei dem man die Rakete klarer sieht. In der Serie ragt diese schon deutlich nach oben hinaus, was das alte LEGO Teil nicht abbildet.

Ein positiver Aspekt sind fantastische Drucke auf der Figur. Sie kommt mit bedruckten Hüften und Armen, was immer noch eine Ausnahme ist, vor allem bei Spielsets. Leider hat LEGO keine Dual-Mold Hose spendiert. Braune Stiefel wären das i-Tüpfelchen gewesen.
Insgesamt eine polarisierende Figur, die später auch noch in Boba Fetts Thronsaal und Boba Fetts Starship™ – Microfighter kam. Bei den vermutlich hohen Stückzahlen von drei Spielsets hätten neue Teile, in den richtigen Farben, eigentlich drin sein müssen.

Din Djarin ist einer der neuen LEGO-Konzern-Lieblinge. Die Figur ist in dieser Beskar-Form jetzt schon in einem halben Dutzend Sets erschienen. Sie ist aber eine sehr hochwertige Figur, an der man nicht viel aussetzen kann. Es sind ebenfalls bedruckte Arme und Hüften dabei und Helm sowie Jet pack machen farblich Sinn. Der schwarze Streifen im Zentrum des Helmes ist mir allerdings immer noch etwas zu breit.

Dass es keinen richtigen Kopf gibt, ist auch weiterhin schade. Das hat beim Ärger auf Tatooine und der The Mandalorian™ – Transporter des Kopfgeldjägers noch Sinn gemacht, zum Zeitpunkt dieses Sets hätten LEGO da aber ruhig schon etwas machen können. Immerhin wird das mit dem Mandalorianischer Fang Fighter vs. TIE Interceptor endlich korrigiert.
Bauerfahrung
Nach dem Auspacken, was mir bei den kleineren LEGO-Spielsets immer etwas wehtut, da das Öffnen der Verpackung sich eher wie ein Aufreißen anfühlt, haben wir die vier Bauabschnitte und das erstaunlich dicke Booklet vor uns.

Es ist auch ein kleiner Aufkleberbogen dabei. Störend empfinde ich hier mal wieder, dass LEGO Karbonit-gefrorene Personen nur noch als Aufkleber realisiert. Dies war im Vorgänger noch besser. Ansonsten empfinde ich die Aufkleber nicht als notwendig und damit auch nicht störend.

Schon in Bauschritt elf geht es mit den wirren, bunten Teilen los. Für mich persönlich störend, für ein Kinderset aber ebenfalls nichts, was zu beanstanden wäre. Das wird auch sehr ordentlich überbaut und später ist nichts mehr davon zu erkennen.
Pfiffig fand ich den Bau der Flügel. Die sind lose befestigt und können sich fast reibungslos bewegen. Was zunächst etwas flatterig wirkt, macht sehr viel Sinn. Dadurch, dass sie flach und auch echt massiv und schwer gebaut sind, tarieren sie sich beim Positionswechsel zwischen Land- und Flugposition erstaunlich zuverlässig aus. Eine sehr einfache Lösung, aber sie funktioniert.

Der schwarze Technik-Liftarm sorgt mit seinem leicht schrägen Winkel später dafür, dass die Slave I ihre ikonische Form bekommt: Die Landeplattform bzw. das Heck steht in einem gut getroffenen schrägen Winkel zur Front. Cleveres Design mit einfach Mitteln, ich habe eine Schwäche für schräges Bauen!!

Design und Teilequalität
Wenn sie fertig dasteht, bin ich mal wieder baff, wie gut es gelungen ist, die ikonische Form in so einem kleinen Spielset zu bewahren, welches dennoch Minifigurentauglich ist.

Das Schiff hat eine deutlich schwierigere Form als zum Beispiel der Imperial TIE Fighter. Obwohl der auch sehr gut gelungen ist, hat mich die Slave 1 noch mehr beeindruckt. Tatsächlich finde ich das Schiff in seinen Proportionen fast noch besser als den Vorgänger, trotz deutlich weniger Teile. Hier wirkt die Front zwar etwas zu buckelig. Beim damaligen Modell wiederum wirkt sie zu flach.
Ebenfalls gefällt mir sehr gut, dass der Pilot in beiden Positionen im Cockpit sitzen kann, also Flug- und Landeposition. Es gibt auch zwei Stud-Shooter, die auch richtig verbaut sind und daher nicht ganz einfach entfernt werden können. Wer aber noch zwei Slopes in Light Bluish Gray oder Sand Green dahat, sollte da leicht etwas machen können.

Jetzt kommen wir zu dem kleinen Begleitwagen. Der war im Bau nicht der Rede wert, ist aber ein ikonisches Star Wars Gefährt, da man es in vielen Szenen sehen kann. Hier hat es eine geniale Doppelfunktion als Ständer, um die Slave 1 in Flugposition aufzustellen.

Abgerundet wird das Set durch einen robusten Technik-Griff. Damit sollten wilde Flugmanöver möglich sein.
Die Teilequalität war einwandfrei. Gerade das Dark Red ist ja immer wieder eine schwierige Farbe. Hier gab es aber nichts auszusetzen, keinerlei Farbabweichungen.
Einschätzung und Fazit
Ich war ein großer Fan des Imperial TIE Fighter. Dass es LEGO gelungen ist, dieses ikonische Gefährt zu schrumpfen und trotzdem alle wichtigen Eigenschaften und Formen beizubehalten, ist beeindruckend. Das ist bei Boba Fetts Starship tatsächlich noch einmal besser gelungen. Das Schiff braucht sich hinter seinem deutlich größeren Vorgänger nicht zu verstecken.
Bunte Teile und Aufkleber sind ein Thema. Wirklich gestört hat mich aber nur der Karbonit-Aufkleber, zumal LEGO das auch schon einmal besser konnte. Dass Boba Fetts Minifigur jetzt nach einem Frankenstein aus altem Film und neuem Serien-Boba aussieht, ist mehr als nur merkwürdig und riecht nach einer Sparmaßnahme. So oder so schadet das dem Set.
Insgesamt ist es trotzdem ein sehr schickes Schiff mit zwei ikonischen Charakteren als Minifigur und gut zu bespielen. Dazu kommt ein für LEGO Star Wars Verhältnisse irre gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, was es zu einem der besten Sets für Kinder im aktuellen Star Wars Portfolio macht.

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👉 Erwähnte Sets
LEGO Star Wars™ A-wing Starfighter™ (75275)
LEGO Slave I™ (7144)
LEGO Jango Fett's Slave I™ (7153)
LEGO Slave I™ (6209)
LEGO Slave I™ (8097)
LEGO Star Wars™ Slave I™ (75060)
LEGO Imperial Shuttle™ (10212)
LEGO Star Wars™ Slave I™ – 20 Jahre LEGO Star Wars (75243)
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LEGO Star Wars™ Boba Fetts Starship™ – Microfighter (75344)
LEGO Star Wars™ Ärger auf Tatooine™ (75299)
LEGO Star Wars™ The Mandalorian™ – Transporter des Kopfgeldjägers (75292)
LEGO Star Wars™ Mandalorianischer Fang Fighter vs. TIE Interceptor™ (75348)
LEGO Star Wars™ Imperial TIE Fighter™ (75300)
Danke fürs Lesen!
Bilder














